Der Bundesrat will das Zinsniveau jedes Jahr in Abhängigkeit des von der Schweizerischen Nationalbank augegebenen Libor-Zinssatzes anpassen (mit einem Zusatz von 10 Prozentpunkten). Die obere Grenze für Zinssätze, die 2003 auf 15% festgelegt wurde, würde auf 10% begrenzt werden, wenn das Verfahren durchkommt. Die Politiker begründen diese Veränderung mit dem Rückgang des Zinsniveaus in den letzten Jahren und damit, dass die Grenze sich mit dem aktuellen Niveau mitbewegen sollte.
Eine Senkung der oberen Grenze auf 10% hätte natürlich einen direkten Einfluss auf den Konsumkreditmarkt. Dieser beträgt im Moment 7,5 Milliarden Franken und würde nach Angaben des Verbandes Schweizerischer Kreditbanken und Finanzierungsinstitute (VSKF) auf 2 bis 2,5 Milliarden fallen. Diese Veränderung hätte auch eine Risikoerhöhung und für viele Konsumenten, die nicht in der Lage sind, für dieses Risiko aufzukommen, einen verringerten Zugang zu Krediten zur Folge:
Obwohl diese Veränderung der Zinssatzlimite die Konsumenten schützen will, würde sie einen Teil der Bevölkerung von einer Finanzierungsmöglichkeit ausschliessen, die in diesem Land immer geläufiger wird. Die Schweiz wendet bereits eines der strengstens Gesetze weltweit an, wenn es um Konsumkredite geht (KKG), insbesondere um das Risiko der Überschuldung für junge Menschen zu minimieren.
Die Anzahl an auf dem Markt tätigen Banken und Finanzgesellschaften sichert eine starke Konkurrenz und darum ein sehr vielfältiges Angebot für Konsumenten, die einen Kredit erhalten möchten. Der Schweizerische Gewerbeverband (SVG) stützt sich ebenfalls auf dieses letzte Argument, um sich gegen die Änderung des Bundesrates und seine Intervention auf dem Kreditmarkt zu wehren.
Artikel erstellt von Multicredit