Um zu verstehen, woher diese Senkung der MWST 2018 kommt, muss man ins Jahr 2011 zurückgehen, in dem der Satz noch 7.6% betrug. Im Angesicht von Finanzierungsschwierigkeiten der AHV-/IV-Renten, wurde entschieden, den Satz zeitweise bis Ende 2017 auf 8% anzuheben. Aufgrund dieses Beschlusses muss der Satz Anfang 2018 wieder auf 7.6% zurückfallen.
Mit der Abstimmung zur Rentenreform, die abgelehnt wurde, wurde noch keine Übereinkunft gefunden. Der MWST-Satz sollte also logischerweise ab Januar 2018 auf 7.6% zurückfallen. Doch im Jahr 2014 haben das Volk und die Kantone beschlossen, 0.1% der MWST für einen Finanzierungsfonds des Schienennetzes zu nutzen. Darum wird die MWST von 8% effektiv auf 7.7% heruntergesetzt, was einer Senkung von 0.3% entspricht.
Obwohl diese Senkung eigentlich eine gute Nachricht ist, muss man sie doch in ihrem Kontext sehen. Eine Senkung von 0.3% entspricht häufig nur einer lächerlichen Summe. Einige Beispiele:
Objekt | Aktueller Preis | Neuer theoretischer Preis | Senkung |
Fernseher 4K, 55 Zoll | 2’500 Chf | 2’492.5 Chf | 7.50 Chf |
Ipad Pro 10.5 Zoll | 700 Chf | 697.90 Chf | 2.10 Chf |
Toaster | 50 Chf | 49.85 Chf | 0.15 Chf |
Tiefkühlpizza | 7.50 Chf | 7.48 Chf | 0.02 Chf |
In der Praxis wird klar, dass die Preissenkung sehr schwach ist: Kaum 3 Rappen auf 10 Franken. Dazu kommt noch, dass Verkäufer nicht dazu verpflichtet sind, die Senkung der MWST auf ihre Preise anzuwenden. Diese Senkung bedeutet Veränderungen auf Seite der Verkäufer: Anpassung der Informatiksysteme, der Formulare und andere Anpassungskosten. Für die Verkäufer ist es auf jeden Fall möglich, die ausbleibende Vergünstigung mit den Anpassungskosten der laufenden Systeme zu erklären.
Wir erinnern auch daran, dass im 2011 zahlreiche Händler ihre Preise nicht angepasst haben, obwohl die MWST um 0.4% angehoben wurde. Darum sollte man einer möglichen Preissenkung von 0.3% aufgrund der MWST-Senkung im 2018 gegenüber sehr skeptisch sein…
Artikel verfasst vom Team der Firma Multicrédit – www.multicredit.ch